Kiefer - kleiner Muskel mit großer Kraft

Hätten Sie es gewusst?

Obwohl er recht klein ist, ist der Kiefermuskel der stärkste Muskel im ganzen Körper, muss er doch mit teilweise erheblicher Kraft die Nahrung zerkleinern. Und diese Kraft ist oft der Grund dafür, dass Klient:innen unter Verspannungen des Kiefermuskels leiden.

Verspannungen des Kiefermuskels können die unterschiedlichsten Ursachen haben

Z.B. klagen Jugendliche mit festsitzenden Zahnspangen über Kopf- und Kieferschmerzen, v.a. wenn die Spangen neu justiert wurden und sich der Kiefer noch nicht an die neue Position gewöhnt hat. Genauso geht es auch Personen, die während Corona viel und lange Maske getragen haben. Der Zug der Masken hat oft zu einer leicht veränderten Kieferposition geführt. Doch am häufigsten ist Stress die Ursache für die Verspannungen. Das Sprichwort „Beiß die Zähne zusammen!“ kommt nicht von ungefähr. Die Klient:innen knirschen meist nachts mit den Zähnen, wachen früh mit Schmerzen im Kiefergelenk auf, haben vielleicht auch Ohrgeräusche bzw. einen Tinnitus oder Kopf- und Nackenschmerzen.

Manchmal ist allerdings die Ursache für Kieferverspannungen nicht so offensichtlich

Ich hatte vor einigen Monaten einen Klienten, der über Schmerzen beim Öffnen und Schließen des Kiefers klagte. Er bat mich ihm zu helfen. Erstmal machte ich mir ein Bild davon, wie er stand, und überprüfte seinen Balancen. Dabei stellte ich fest, dass er im Bereich des Kreuzbeins instabil und der Körper insgesamt verdreht war. Auf der Liege zeigte sich auch noch eine Beinlängendifferenz durch einen Beckenschiefstand.

Das Becken spielt eine zentrale Rolle bei der Körperhaltung. Ein schiefes Becken kann von Verletzungen, einseitigen Belastungen oder schlechter Haltung herrühren. Bei Männern, die viel sitzen, sind auch gerne mal der Geldbeutel oder das Handy in der Gesäßtasche schuld an der veränderten Körperhaltung. Der menschliche Körper versucht die Veränderung auszugleichen, was sich über die Muskeln und Faszien bis hoch zum Nacken-/Schulter-/Kopfbereich zieht und auch zu Kieferbeschwerden führen kann.

Ich glich deshalb als erstes den Schiefstand des Beckens, die Beinlängendifferenz und die Verdrehung des Körpers aus. In einer zweiten Behandlung löste ich dann die restlichen Verspannungen im Nacken- und Kopfbereich inkl. der Kieferregion. Und der Klient war wieder glücklich, dass er keine Schmerzen mehr hatte. Obwohl es am Anfang für ihn etwas unverständlich war, dass ich mich nicht gleich um den Kiefer kümmerte. Wollte ich doch erst das ursächliche Problem der Kieferbeschwerden beheben.

Ist Ihr Kiefer auch verspannt? Machen Sie einen ersten Test.

Ein Gradmesser für Kieferverspannungen ist, wie viele fingerbreit Sie den Mund öffnen können, wie ich es im Bild demonstriert habe.

Bei 2-3 Fingern: Sie sollten baldmöglichst eine:n Emmett-Anwender:in aufsuchen.
Fragen Sie im Vorfeld speziell nach der Kieferlösung. Denn diese ist erst Teil der Professionell-Kurse.

Bei 3 Fingern: Haben Sie Beschwerden im Nacken-/Schulter-/Kopfbereich, kann es sinnvoll sein, sich den Kiefer mit anzuschauen. V.a. wenn der Kiefer „ruckelt“ oder „hakt“ beim Öffnen.

Bei 3-4 Fingern: Auf den ersten Blick scheint es, als wäre Ihr Kiefer nicht verspannt.

Bei EMMETT behandeln wir allerdings den ganzen Menschen und schauen uns an, was die Klient:innen brauchen. Steht Ihnen z.B. bald eine größere Zahn-OP bevor, lockere ich bereits gerne im Vorfeld die Kiefermuskeln.

Leiden Sie selbst unter Kieferbeschwerden? Oder kennen Sie jemanden, der darunter leidet?